Neu bei FBE: "Ich male meinen Himmel orange" von Sofia Fredén

© Bengt Wanselius

 

Leos Welt besteht aus Farben. Mit dem Lesen steht er auf Kriegsfuß, denn für ihn bestehen die Wörter eben auch aus Farben: Die Acht z.B. ist rot oder Dienstage sind weiß. Leos Mama und die Lehrerin können das nicht sehen. Sie müssen die Dinge anders zu Papier bringen, mit Buchstaben. Aber wie sollen aus diesen widerspenstigen Strichen und Kringeln lebendige Lebewesen werden, die umherspringen wie Affen oder rufen wie Uhus? Wie soll man denn mit Buchstaben etwas ausdrücken, was man mit einem Pinselstrich hundertmal besser zeigen kann?
Leos Mama will helfen, aber sie hat zu wenig Zeit. Als Leo vollkommen verzweifelt ist, weil er die Dinge so ganz anders sieht als alle anderen, betreten die Orang Utans aus seinem Buch das Kinderzimmer. Mama sucht Rat bei der Lehrerin, nichts scheint zu helfen und Leo beginnt, die Schule zu hassen. Am nächsten Tag im Unterricht soll Leo etwas an die Tafel schreiben. Er beginnt, die Geschichte aus dem Buch nachzuerzählen, wie die Affen sie ihm übermittelt haben. Leo erweist sich als wunderbarer Erzähler.

Sofia Fredén nimmt in ihrem Stück Ich male meinen Himmel orange die Sicht eines Jungen ein, dessen Lese-Rechtschreibschwäche das pädagogische System Schule an seine Grenzen bringt. Lange wird Leo nur in seinem Versagen gesehen. Erst als sein Talent, die Welt in Farbe zu begreifen, erkannt wird, gibt es einen Ansatzpunkt, beim Schreiben weiterzukommen.

25.06.2013

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Ich male meinen Himmel orange
Ich male meinen Himmel orange

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Fredén, Sofia