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Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

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Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

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07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

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02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen

Erfolg
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09.03.2023, Münster, Wolfgang Borchert Theater

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29.01.2023, Göttingen, Deutsches Theater

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23.01.2023, Wien, Theater Drachengasse

Brigitte Bordeaux (Musical)
09.12.2022, Memmingen, Landestheater Schwaben


Romberg, Sigmund

Sigmund Romberg wurde am wurde am 29. Juli 1887 als Sohn einer deutsch-jüdischen Familie in Nagykanizsa, Ungarn geboren. 1909 emigrierte er in die USA, wo er zunächst als Pianist in New Yorker Cafés und Restaurants arbeitete. In dieser Zeit komponierte er erste, überwiegend tanzmusikalische Werke, deren Erfolg er es zu verdanken hatte, dass er ab 1914 als Hauskomponist für den Shubert-Theaterkonzern engagiert wurde. In den Folgejahren schrieb er für die Shubert-Theater zahlreiche Revuen, Musicals und Operetten. Seine Spezialität waren der amerikanischen Unterhaltungsmusik verpflichtete, zugleich an Franz Lehár geschulte Operetten europäischer Tradition, teilweise bearbeitete er auch deutschsprachige Operetten für den amerikanischen Geschmack. So verwandelte er Walter Kollos "Wie einst im Mai" und Heinrich Bertés Schubert-Operette "Das Dreimäderlhaus" in die Broadwayhits "Maytime" und "Blossom Time". Höhepunkt dieses Schaffens wurde schließlich die 1924 uraufgeführte Operette "The Student Prince" nach dem deutschen Schauspiel "Alt-Heidelberg" von Wilhelm Meyer-Förster. Es folgten bald darauf so erfolgreiche Musicals wie "The Desert Song", "The New Moon" und das gemeinsam mit George Gershwin geschriebene Werk "Rosalie". Songs wie "Lover, Come Back to Me" "Will You Remember" und "Deep In My Heart" wurden zu Evergreens und Jazzstandards und zählen zu den bis heute immer wieder neu interpretierten Hits des amerikanischen Musiktheaters. Seit Beginn der Tonfilmära arbeitete Romberg auch erfolgreich als Filmkomponist in Hollywood, mit seinen späteren Musicals konnte er jedoch nicht mehr an seine enormen Bühnenerfolge der 20er Jahre anknüpfen. Am 9. November 1951 starb Sigmund Romberg in New York.

Rombergs glückhafte Verschmelzung von europäischer Operettentradition mit den Frühformen des amerikanischen Musicals, die reizvolle Mischung aus Wiener Walzern und Elementen spätromantischer deutscher Opernmusik mit der auch vom Jazz geprägten amerikanischen Unterhaltungsmusik der 20er Jahre, machen seine Kompositionen bis heute zu einem interessanten Hörerlebnis.

 

Blütenzeit

(Blossom Time)
Amerikanische Operette
Nach dem Wiener Singspiel "Das Dreimäderlhaus"
von Heinrich Berté, Alfred Maria Willner, Heinz Reichert
Musik von Franz Schubert, posthum adaptiert von Sigmund Romberg
Buch von Dorothy Donnelly
Deutsch von Nico Rabenald
2D, 4H, Nebendarsteller
Orchesterbesetzung: Fl I & II, Ob, Klar I & II , Hr, Trp I & II & III, Fg, Pos, Schl, Hrf, Vl I & II, Vla, Vlc, Kb
UA: 29.09.1921, Ambassador Theatre New York
DSE: 18.03.2018, Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz

Franz Schubert lernt Mitzi, Kitzi und Fritzi kennen, die Töchter seines Mäzens. Insbesondere Mitzi hinterlässt einen enormen Eindruck bei ihm. Ziemlich erhitzt komponiert er umgehend ein Liebeslied für sie. Leider ist er selbst zu schüchtern und muss seinen Freund, den attraktiven Baron Schober, bitten es vorzutragen. Großer Fehler! Natürlich verfällt Mitzi daraufhin nicht dem entflammten Komponisten, sondern seinem schönen Boten. Tieftraurig flüchtet sich Schubert in die Musik und beginnt auf der Basis von Mitzis Liebeslied eine Sinfonie zu komponieren. Die Vollendung bringt er nicht über sich. Bei der Uraufführung seiner "Unvollendeten" ist Schubert bereits todkrank. Schwach und voller Schmerz komponiert er sein bedeutendstes religiöses Lied: "Ave Maria".

Blütenzeit ist die amerikanische Version des Wiener Singspiels "Das Dreimäderlhaus" (UA 1916) und die fiktive Antwort auf die Frage, warum Schuberts berühmte Sinfonie in h-Moll unvollendet blieb. Sigmund Romberg adaptierte das Pasticcio von Heinrich Berté, Alfred Maria Willner und Heinz Reichert mit Musik von Franz Schubert gemeinsam mit Dorothy Donnelly für den New Yorker Broadway, wo es am 29. September 1921 zur Uraufführung kam und über 500 Vorstellungen erlebte.