Bild von Jean GiraudouxGiraudoux, Jean

Geboren 1882 in Bellac, Haute-Vienne, arbeitete Jean Giraudoux nach einem Lehramtsstudium in Paris und München unter anderem als Hauslehrer und Sekretär, bevor er in den diplomatischen Dienst ging. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte er zahlreiche Romane, Dramen und Essays. Er setzte sich intensiv mit der Politik und den Umbrüchen seiner Zeit auseinander und wurde zu "einer der Stützen der literarischen wie politischen Gesellschaft vom Anfang der zwanziger Jahre bis hinein in den Zweiten Weltkrieg (...) Er darf auch als vorzüglicher Stilist, als origineller Kopf und als ungemein phantasievoller Schriftsteller angesehen werden, der sich bei allen offiziellen Aufgaben, denen er sich unterzog, doch stets eine Vorliebe für skurrile Typen und schräge Vögel bewahrte." (Deutschlandfunk) Er starb 1944 in Paris.

 

Der trojanische Krieg findet nicht statt

(La Guerre de Troie n'aura pas lieu)
Deutsch von Wolfgang Kirchner
6D, 12H, 1 Kind

Das Stück entstand 1935 unter dem Eindruck der wachsenden Kriegsgefahr in Europa und prangert die Bereitschaft der Menschen - Trojaner/ Franzosen und Griechen/ Deutschen - zum Krieg an.

Der trojanische Königssohn Paris hat Helena, die Gattin eines griechischen Königs, entführt und Hektor, der älteste Sohn des Königs von Troja, ist gerade aus einem Krieg zurückkehrt. Die Ankunft des griechischen Heeres steht unmittelbar bevor. Die Griechen wollen angeblich die Entführung Helenas rächen, in Wahrheit aber das Reich Troja einnehmen. Just als Helena nach Sparta zurück kehren soll, schlägt der Trojaner Hektor den Kriegstreiber Demokos nieder. Dieser behauptet sterbend, der Grieche Ajax sei sein Mörder. Daraufhin stürzen sich die Trojaner auf den vermeintlichen Mörder - der von beiden Seiten erwünschte Zwischenfall ist eingetreten, der Krieg kann beginnen!

Werk aus dem Programm des Theaterverlag Werk aus dem Programm des Theaterverlag Desch