Ausgewählt: Maria Ursprung bei den Autorentheatertagen 2020
Die Jury hat getagt und aus über 150 Einsendungen die drei Gewinnerstücke der...
Neu bei FBE: "Peter Pan" von CocoRosie & Robert Wilson
Robert Wilson und das amerikanisch-französische
Freak-Folk-Duo CocoRosie...
"Sprachschön und brutal": Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für Felicia Zeller
Felicia Zeller wird mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2020...
UA: "Die Bademattenrepublik" am JES
Am 1. Dezember war die Uraufführung von Die Bademattenrepublik nach dem...
DSE: Nina Segals "Nachts (bevor die Sonne aufgeht)" in Mainz
Am 14. Dezember ist die deutschsprachige Erstaufführung von Nina Segals Stück...
Neu bei Desch: "Die Weinprobe" von Ivan Calbérac
Steve ist nicht nur ein vorbestrafter Gauner, sondern entpuppt sich durch...
Neuübersetzungen: "Die Nashörner" und "Bunbury"
Die Neuübersetzungen von Die Nashörner und Bunbury unterstreichen die...
"Die Mitwisser" von Philipp Löhle am Theater Osnabrück
Am 7. Dezember hat die Inszenierung von Philipp Löhles Stück Die Mitwisser...
SE: Chris D’Arienzos "Rock of Ages" in Emmenbrücke
Am 14. Dezember ist am Le Théâtre in Emmenbrücke die Schweizer Erstaufführung...
Hauptmann, Gerhart
1862 in Schlesien geboren zählt Gerhart Hauptmann zu den bedeutendsten Vertretern des Naturalismus. Sein umfangreiches Schaffen ausschließlich darauf zu...
Drama
bearbeitet von Carl Zuckmayer
7D, 13H
UA: 08.03.1922, Burgtheater Wien
UA der Originalfassung: 1962, Theater Putbus
Berlin nach dem 1. Weltkrieg, um 1923. Frau Kurnick betreibt eine
kleinen Pension, in der die unterschiedlichsten Menschen gestrandet
sind: neben einem Baron, einem Arzt, einem Studenten und einer
Schauspielerin unter anderem auch der Schriftsteller Herbert Engelmann,
der mit ihrer Tochter Christa verlobt ist. Herbert war freiwillig im
Krieg, hat Hunger, Verwundung und Gefangenschaft miterlebt und eine
Kopfverletzung sowie ein Nervenleiden zurückbehalten. Jetzt ist er
überzeugter Pazifist. Das Zusammenleben mit ihm ist für Christa nicht
leicht, da er sich ständig verfolgt glaubt, überall Geheimpolizisten
sieht und insbesondere vor Briefträgern eine unerklärliche panische
Angst hat.
Einige Monate später, Christa und Herbert haben geheiratet, ein kleines
Haus in einem Vorort bezogen und erwarten ein Kind. Sie wollen Christas
Geburtstag feiern, aber stattdessen scheinen Herberts schlimmste
Albträume wahr zu werden: Er wird tatsächlich verhaftet. Er versichert
Christa, das Opfer eines Irrtums zu sein. In dem folgenden Prozess wird
er aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Christa und sein Anwalt
versuchen ihn zu einem neuen beruflichen Anfang zu ermutigen, aber
Herbert zeigt keine Erleichterung über seine neu gewonnene Freiheit. Er
gesteht Christa, dass er in Wirklichkeit schuldig ist. Nach seiner
Rückkehr aus dem Krieg hatte er aus Not und Obdachlosigkeit einen
Geldbriefträger überfallen, der an den Folgen des Überfalls gestorben
ist. Christa vergibt ihm, aber Herbert kann mit seiner Schuld nicht
leben. An dem Gift, das er bereits vorher eingenommen hat, stirbt er in
ihren Armen.
Herbert Engelmann ist eins der wenigen Stücke Hauptmanns, das
sich eines aktuellen zeitgeschichtlichen Themas annimmt: die
Problematik eines Kriegsheimkehrers, der sich von seinem Land verraten
fühlt und nicht mehr in sein Leben zurückfindet. Erstmals aufgeführt
wurde Herbert Engelmann 1952 in der Bearbeitung von Carl Zuckmayer, der aus dem Schriftsteller Engelmann einen Atomphysiker machte.